Ihr denkt, mit der Verbindungstechnik Kleben habt ihr nichts am Hut? Falsch gedacht! Wo uns Klebstoffe im Alltag begegnen und wie sie als unsichtbarer Alltagshelfer unsere Welt zusammenhalten, erfahrt ihr hier.
Klebstoffe im Alltag
Tagtäglich kommen wir mit Klebstoffen in Berührung. Schwer zu glauben? Zum Beweis müsst ihr nur kurz an euch herunterschauen. Wer gerade Schuhe trägt, hat schon mal den ersten Berührungspunkt mit Klebstoff. Denn die Sohlen der Schuhe sind mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit geklebt. Und selbst, wenn ihr gerade keine Schuhe tragt. Ihr lest diesen Text über einen Laptop, PC-Bildschirm, Tablet oder ein Smartphone. Auch diese Alltagsgegenstände sind in der Regel irgendwo verklebt.
Das gleiche gilt zum Beispiel für Autos, Flugzeuge, Fußbälle, Kühlschränke und Toaster. Auch diese Gegenstände enthalten Klebstoff. Die Liste ließe sich unendlich fortsetzen. Klebstoffe halten also unsere Welt zusammen, egal ob in großen Industrien oder unseren vertrauten vier Wänden. Und das schon seit Jahrtausenden! Doch wie ging es überhaupt los mit dem Kleben?
Von Erdpech, Baumharz und Leim
Menschen machen sich die positiven Eigenschaften von Klebstoffen bereits seit tausenden von Jahren zunutze. Den Anfang machten einfache Klebstoffe wie Erdpech, Birkenpech, Baumharze und Holzteer. Sie dienten vor allem zur Herstellung von Waffen, Werkzeugen oder zum Bau von Behausungen.
Später entwickelte man die ersten Leime, die zu Teilen aus Tieren gewonnen wurden. Die Leime kamen unter anderem für Schreinerarbeiten oder das Binden von Büchern zum Einsatz. Dann passierte für lange Zeit nichts in punkto Klebstoffe – und das trotz der hohen Nachfrage.
Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts sollte sich das ändern. Der rasante industrielle Fortschritt beschleunigte auch die produktionstechnische Entwicklung der Kleb-
stoffe – Stichwort Massenfertigung. Es war an der Zeit, neue und moderne Alternativen zu entwickeln, die den Ansprüchen der Industrie gerecht wurden.
Heute machen sich ganz unterschiedliche Branchen Klebstoffe im Alltag zu Nutze – darunter fallen Bereiche wie Agrar-Technik, Elektroinstallation, Maschinenbau, Schifffahrt, Fahrzeugtechnik und viele mehr.
Vorteile vom modernen Kleben
Geklebt wird heute also fast überall. Der Titel „Wie Klebstoffe unsere Welt zusammenhalten“ ist also keineswegs als hochmütige Schlagzeile zu verstehen. Doch warum setzen mittlerweile so viele Branchen darauf? Ganz einfach, die Verbindungstechnik Kleben bietet zahlreiche Vorteile!
Die Vorteile
In manchen Bereichen, wie der Automobilindustrie, gilt Kleben bereits als das neue Schweißen. Um eine besonders leichte Bauweise in der Fahrzeugtechnik zu erreichen, ist der Einsatz von Klebstoffen ein seit Jahren etabliertes Mittel. Das geringere Gewicht bringt eine geringere Antriebsleistung für die gleichen Fahreigenschaften mit sich. Auch der Kraftstoffverbrauch sinkt so am Ende.
Unveränderte Materialoberfläche
Klebstoff hat aber noch weitere Vorteile gegenüber anderen Verbindungstechniken. Zum Beispiel kommt es beim Einsatz des unsichtbaren Helfers nicht zu Veränderungen der Materialoberfläche, wie es beim Schweißen oder Löten der Fall ist. Auch bleiben die spezifischen Eigenschaften der Materialien erhalten. Durch die Aushärtung nach der Verklebung wird automatisch eine Dichtwirkung erzielt, die Passungsrost und Kontaktkorrosionen verhindert.
Gleichmäßige Kraftübertragung
Ein klarer Vorteil gegenüber Nieten oder Schrauben? Beim Kleben werden die Spannungskonzentrationen bei großflächigen Verbindungen minimiert. Dadurch werden Spannungsspitzen reduziert, die ansonsten zu Beschädigungen führen könnten.
Verbindung unterschiedlichster Werkstoffe
Kleben ermöglicht das Verbinden unzähliger Materialien mit- oder untereinander. Ganz egal ob Holz, Metall, Kunststoff, Glas, Keramik, Papier – die Auswahl der Werkstoffe, die sich miteinander verbinden lassen, ist weitaus größer als beispielsweise beim Schweißen.
Kleben ist nicht gleich Kleben
Kleben ist nicht gleich Kleben, denn das Verkleben unterschiedlicher Materialien verlangt logischerweise auch nach unterschiedlichen Klebstoffen. Mit der haushaltsüblichen Heißklebe oder dem vermeintlichen Alleskleber kommt ihr in großen Industrien nicht weit.
Deshalb gibt es heute Unternehmen wie uns, die sich auf die Herstellung von Klebstoffen spezialisiert haben und maßgeschneiderte Lösungen für die Industrie anbieten. Bereits seit 1947 produzieren wir Spezialprodukte für die unterschiedlichsten Branchen. Zu unserem umfangreichen Produktprogramm zählen Spezialkleb- und Dichtstoffe, aber auch technische Sprays sowie Hochleistungsmontagepasten und Fette – geeignet für Produktion, Reparatur, Wartung bis zur Instandhaltung.
Im Bereich Klebstoffe reicht das Angebot bei WEICON von Schraubensicherungen, Sekundenklebern und Sprühklebern über Silikone und Montageklebstoffe bis hin zu Vergussmassen wie Plastik-Stahl.
Aber welcher Klebstoff ist der richtige? Die Auswahl ist groß, die Anforderungen komplex. Es gibt drei grundlegende Fragen, die man sich bei der Suche nach dem geeigneten Klebstoff immer stellen sollten (siehe blaue Box).
Drei grundlegende Fragen
- Welche Materialien werden miteinander verbunden?
- Wie groß ist der Klebespalt?
- Welcher Art von Belastung, wie Hitze oder Feuchtigkeit, ist die Verbindung nach der Klebung ausgesetzt?
So findet ihr den Richtigen
Solltet ihr mal auf der Suche nach dem richtigen Klebstoff für euer Projekt sein: Der Klebstoff-Finder von WEICON unterstützt euch dabei, die richtige Vorauswahl zu treffen. klebstoff-finder.de
Oder ihr werft mal einen Blick in dieses Video aus unserer WE explain-Reihe. Hier erklärt Kollege Matthias, was bei der Klebstoffauswahl zu beachten ist.
WEICON Kleb- und Dichtstoffe im Überblick
- Epoxidharz-Systeme (Plastik-Stahl, Repair Sticks, Epoxid-Klebstoffe)
- Polyurethan-Systeme
- Acrylat-Strukturklebstoffe
- Anaerobe Kleb- und Dichtstoffe (WEICONLOCK)
- Cyanacrylatklebstoffe
- Schraubensicherungslack
- Montage-Klebebänder
- MS-Polymere
- Polyurethane
- Silikone
- Gummi-Metall-Klebstoffe