Die Anfänge der Schmierstoffe
Bereits in der Frühzeit wurden an den Achslagern ägyptischer Streitwagen nachweislich die ersten Schmierstoffe verwendet. Während sich in den Jahrtausenden danach die Schmierstofftechnologie kaum weiterentwickelt hat, entfaltete sie sich mit dem Beginn der industriellen Revolution in rasantem Tempo. Die damals aufkommenden Dampfmaschinen erzeugten ungekannte Leistungen, benötigten allerdings aufgrund der starken Belastung Schmiermittel in hoher Qualität. In der modernen Welt wurden Dampfmaschinen bereits lange von deutlich effizienteren Motoren abgelöst. Diese halten durch immer leistungsfähigere Schmierstoffe immer höheren Belastungen stand.
Wozu sind Schmierstoffe da?
Schmierstoffe begleiten uns ständig durch unseren Alltag, auch wenn wir sie nicht wahrnehmen. Weit über die bekannten Schmierstoffe hinaus, wie z.B. Motoröle, sorgen die Spezialisten unter ihnen für einen reibungslosen Ablauf. Ihre Aufgaben sind dabei so vielseitig wie sie selbst. Sie halten feine Uhrengetriebe präzise in Gang oder garantieren auf riesigen Containerschiffen, dass wichtige Waren sicher dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Doch wie findet man unter den verschiedenen Schmierstoffen das passende Produkt zur eigenen Anwendung?
Was bedeutet Schmieren?
Schmiermittel werden hauptsächlich eingesetzt, um die Reibung zwischen zwei sich gegeneinander bewegenden Teilen zu verringern. Dadurch vermindern sie den entstehenden Verschleiß und erhöhen durch die niedrigeren Reibungsverluste die Effizienz von Maschinen oder Systemen. Darüber hinaus sind Schmierstoffe in der Lage, Wärme zu- oder abzuführen, Schwingungen zu dämpfen, Systeme abzudichten und vor Korrosion zu schützen.
Welche Schmierstoffe gibt es?
Bei Schmierstoffen unterscheidet man klassischerweise nach Art und Einsatzzweck. So gibt es Schmierstoffe in unterschiedlichen Formen, wie zum Beispiel Schmieröle, Schmierfette oder Festschmierstoffe. Ihre Verwendung finden sie als Schmiermittel für verschiedene Bauteile, als Montagehilfen, als Prozessmittel in der Werkstoffbearbeitung oder als Schutz vor Korrosion.
Vorteile richtiger Schmierung
- gesteigerte Produktivität, Qualität, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit
- reduzierte Energie- und Betriebskosten
- geringerer Schmierstoffverbrauch
- höhere Maschinenverfügbarkeit, durch längere Wartungsintervalle
- niedriger Verschleiß und damit minimierte Ausfallzeiten
- Reduzierung von Lärm aufgrund von Reibung
Wartung
Das passende Schmiermittel zu finden ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Um die Bauteile vor Verschleiß zu schützen, ist es wichtig zu wissen, dass sich ein Schmiermittel verbraucht. Daher müssen die Schmierstoffe in regelmäßigen Abständen erneuert werden. Das sogenannte Nachschmieren sorgt dafür, dass immer leistungsfähiges Schmiermittel vorhanden ist. Die Handbücher der Maschinenhersteller geben Auskunft darüber, in welchem Intervall ein Wechsel des Schmiermittels geschehen muss. Maschinen über lange Zeiträume mit verbrauchtem Schmiermittel zu betreiben, kann zu Schäden und sogar zu Maschinenausfällen führen. Ein sorgfältig geführter Wartungsplan hilft, Abläufe effizient zu steuern und sorgt für hohe Zuverlässigkeit und Produktivität.
Vorteile von Schmierölen
- für fast alle Anwendungen geeignet
- verwendbar in Verbrauchs- und Umlaufschmieranlagen
- unterstützt die Wärmeabfuhr an den Schmierstellen
- Abtransport von Verschmutzungen / Abrieb
- Förderung unter niedrigen Drücken möglich
- geringer Planungsaufwand der Zentralschmieranlagen
- geringe innere Schmierstoffreibung
- für hohe Drehzahlen geeignet
- bildet guten Schmierfilm
- positiver Nachfließeffekt
- geeignet für hydrostatische Lager
Vorteile von Schmierfetten
- geringer konstruktiver Aufwand
- erzeugt Abdichtung des Lagers gegen äußere Einflüsse (Staub, Wasser,…)
- hohe Haftung / kein Tropfen
- Schutz vor Korrosion
- Lebensdauerschmierung
- Festschmierstoffe möglich
- hohe Druckstabilität
- hohe Wasserstabilität
- Einstellung für verschiedene Anwendungen möglich
Alles zur Zusammensetzung von Schmierstoffen erfahrt ihr hier.